In meiner Sturm-und-Drang-Phase als junger Student in den 90er Jahren beschäftigte ich mich viel mit dem Themenbereich „Liebe und Freiheit, Freie Liebe, Polyamorie, aushäusige Verliebtheit, offene Beziehung“. Im Rahmen meines Studiums in Tübingen nutzte ich die Gelegenheit, im Beifach „Sexualpädagogik“ bei Herrn Prof. Dr. Wolfgang Bartholomäus dazu eine umfangreiche Hausarbeit zu schreiben.
Die Thematik war in dieser Zeit für viele neu und aufregend. Durch zahlreiche Vorträge, literarische Spaziergänge und Themenabende hinterließ ich so einige Spuren 😉.
Der Journalist und Autor Joachim Hentschel erinnert sich in seinem lesenswerten Buch „Zu geil für diese Welt. Die 90er – Euphorie und Drama eines Jahrzehnts“ folgendermaßen dazu:
„Irgendwann kam die Sache mit der freien Liebe auf. Ganz plötzlich. Eigentlich dreißig Jahre zu spät. Offenbar hatte die Idee etwas länger gebraucht, bis sie aus den Make-Love-Projekten in Upstate New York und den Berliner Kommunen der späten 60er endlich den langen, gerölligen, eher ungeilen Weg bis zu uns nach Schwaben gekrochen war.
Hentschel, Joachim, 2018: Zu geil für diese Welt. Die 90er – Euphorie und Drama eines Jahrzehnts, München, S. 256
1997 oder ’98 war es, da hielt ein kleiner Typ mit Locken, der Timo oder Thilo hieß, in einem unserer links-bewegten Uni-Clubs einen Vortrag über Polyamorie, die nicht exklusive Liebe. Alle sprachen hinterher darüber.“
Tja, wer noch genauer wissen will, was dieser Typ namens Timo damals so alles erforscht und verkündet hat, kann dazu meine etwas angestaubte Website aufsuchen.
